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»Ma salama«, sage ich.

Ein Streichholz flammt auf und entzündet eine Kerosinlampe. Die aufzuckende Flamme lässt Schatten springen. Dann wird sie ruhig und die Schatten legen sich. Sie legen sich wie ängstliche Hunde, die sich Nachts zusammenrotten. In dieser Dunkelheit wacht die Mutter bei ihrem Kind mit monotonem Gebet. Sie hockt am Boden und hält das Kind im Schoß. Umständlich steht sie auf und hält mir das Kind entgegen.

»Amira«, sagt sie, auf das Kind blickend. Ich lege das Kind auf eine Matte. Es ist sehr leicht. Ich frage nicht nach seinem Alter, sie hätte gesagt, es sei zehn Jahre alt, doch ich trage das Gewicht einer Zweijährigen. Auszehrung. Rasselnde Atemgeräusche. Erhöhter Puls. Bläuliche Lippen. Kein Fieber. »Tuberkulose«, denke ich und sage: »Ich habe dafür keine Medikamente. Zu spät.«

Die Kerosinlampe brennt unbewegt.

Ich kehre zu meinem Lagerplatz am See zurück. Die große Sonnenscheibe fällt bereits hinter den Horizont. Mein Fieber steigt. Erst die Kälte, dann das Fieber. Malaria.

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