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In dieser Zeit verlor ich mein Reisebesteck und war froh darüber. Das einzige Messer, das ich noch hatte, war ein scharfes Taschenmesser, das ich wie die Männer versteckt unter der Galabia am Oberarm trug.

Nach dem Essen werden die Finger in einer kleinen Wasserschale gespült und die Frauen beginnen, sich gegenseitig die Haare in kleine Zöpfe zu flechten. Es ist eine Zeremonie. Sie dauert Stunden. Ich sehe dabei zu, trinke Tee und rauche Zigaretten aus dem Zehnerpack No 1, die wie Sandpapier schmecken. Ayn, an den Stützbalken des Vordachs gebunden, schnaubt in das Gelächter der Frauen und beriecht ihre Kleider.

Zehn Frauen umstehen eine andere Frau, die auf einem Schemel sitzt, und lösen ihr lachend das Haar. Es ist zu unzähligen kleinen Rastazöpfen geflochten. Dann wird das Haar glatt gezogen und eingeölt. Es sei wichtig, das Haar zu ölen, erklären die Frauen, denn es würde sonst in der Hitze brechen. Sie würden mein Haar am nächsten Tag ölen und flechten. Währenddessen massieren sie Gesicht und Kopfhaut der Frau in ihrer Mitte, die nun zu schlafen scheint und sich nicht mehr am Gespräch beteiligt. Die Bewegungen der Frauen sind geübt und sicher, es gehört zu ihrem Alltag, sich gegenseitig zu pflegen, dabei lachen sie und tauschen Neuigkeiten aus.

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