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Am Nachmittag reite ich weiter. Das Satteln dauert lang. Es ist eine Zeremonie. Immer. Ich lege den Sattel zu Ayn. Ich gehe langsam, damit er nicht scheut. Ich lerne es, mich langsam zu bewegen. Ich sehe ihm zu, wie er an dem Sattel riecht. Ich sitze still. Ich trinke Tee. Ich rufe ihn. Er nähert sich. Er bleibt stehen. Ich rufe ihn wieder. Er kommt. Er riecht an meinen Händen. Ich flüstere seinen Namen.

Nachmittag. Das Knirschen der Hufe im Sand. Der langsame Schritt. Der müde Gang. Das weiße Licht. Es ist hart. Es hetzt die Farben. Der Sand schwimmt in flimmerndem Rot. Die dunklen Bäume erstarren in ihrem Schwarz. Wie Trauergäste stehen sie da, die verknöcherten Arme empor geworfen im stahlblauen Himmel. Zum Nachmittag gehören die Schatten. Samtfarben und kühl wachsen sie dem Abend zu. Schatten. In der Äquatornähe sind sie willkommen. Ayn scheut nicht mehr. Er ist zu müde. Ich lasse mich in seinen Schritt fallen. Der Knieschluss nimmt seinen Atem auf. In dem gleichmäßigen Schritt zerrinnen die Stunden, fließen dahin wie ein breiter Strom, der sich bedächtig weiter schiebt, unaufhaltsam, gleichgültig. Es ist diese Langsamkeit, die von nun an meine Tage bestimmen wird, deren Rhythmus zu diesem Land gehört, wie zu dem sichernden Gang der wilden Tiere, dem wogenden Trott der Rinderherden und dem weiten Schritt der Kamele.

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