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Wieder einmal bin ich angekommen. Diesmal mit dem Auto, weil ich eine Begleitung habe, mit der ich mich am Steuer abwechseln kann. Ein bisschen umständlich ist jede Form des Reisens. Im Auto muss ich an die Entfernung denken, die Lastwagen, die Zwischenübernachtung. Lieber nicht an die Spritpreise. Im Zug ärgere ich mich, wenn ein Anschluss nicht klappt oder ich kein Bett im Schlafwagen ergattere. Die schnellste Verbindung ist zugleich die stressigste: das Fliegen. Kein Problem, rechtzeitig am Flughafen zu sein. Kein Problem, anzukommen. Aber dann muss ich das Warten und Drängeln bei der Gepäckausgabe aushalten, was mich dazu bringt, möglichst mit Handgepäck zu reisen. Und ich muss alle meine Flüssigkeiten herzeigen, meinen Computer, meine Uhr.

Auch blieb es mir nicht erspart, einmal ohne Gepäck anzukommen. Der Koffer war zwar klein genug, aber zu schwer. So musste ich ihn abgeben, vergaß in der Hektik, was alles darin war an wichtigen Unterlagen, das Ladegerät fürs Handy, eine Kreditkarte, alle Kosmetika, ein Manuskript. Und wartete dann vergeblich – fünf Tage lang. Mein Koffer landete unter falschem Namen in einer weit entfernten Stadt, wie auch immer das passiert war. Dass so etwas geschehen kann, wusste ich. Aber wie scheußlich es ist, nicht. Nur mit meiner Handtasche fuhr ich weiter, kaufte mir in Orvieto erst einmal ein paar Schminkstifte, Cremes und Unterwäsche. Die Kreditkarte musste ich sperren lassen, ein Handy-Ladegerät kaufen und meine Nerven in Telefongesprächen strapazieren. Als der Koffer endlich kam, wusste ich einiges mehr über meine Beziehung zu Besitz und Verlust.

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