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Jakob lächelte. »Das stimmt. Du bist die Erste, die das versteht.«

»Das ist kein Kunststück. Ich bin eine alte Frau und wenn ich jetzt immer noch nicht wüßte, worauf es ankommt, wann dann?«

»Hast Du viele Tote um Dich?«

»Eine niedliche Frage. Ich bin zu alt, mich mit Scharen von Lebenden zu umgeben. Die meisten Plätze in meiner Nähe sind besetzt. Außerdem habe ich als Kind schon so viele Tote gesehen.« Sie schwieg lange. »Deren Geschichten erzählt niemand zuende.«

»Aber es waren keine gewaltsamen Tode? Kein Aufeinandertreffen zweier Menschen, von denen nur einer weiterlebt?«

»Der Tod ist immer gewaltsam, junger Mann. Außerdem gibt es im Krieg keine natürlichen Tode, lebenssatt, wie es in der Bibel heißt. Lebensmüde höchstens, und ansonsten gewaltsam. Aber laß uns über anderes reden, meinen alten Geistern bin ich heute nicht gewachsen.«

»Tut mir leid, das wollte ich nicht.« Jakob legte seine Hand auf ihren Unterarm.

»Dafür kannst Du nichts, also entschuldige Dich nicht schon wieder. Und nimm Deine Augen von meiner Seele.« Sie zog sich frei. »Erzähl’ lieber von Dir, arbeitest Du wieder?«

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