Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Immerhin habe ich auch fast alles andere vergessen seitdem.«
Grete deutete auf den Tagesspiegel, Jakob nickte. »Außerdem sehe ich Sternschnuppen aus Mündern fallen, erkenne meinen Duschkopf nicht wieder und denke, daß im Toast die Moleküle tanzen.«
»Das tun sie. Die Ruhe der Dinge ist eine Illusion. Hast Du in der Schule nicht aufgepaßt?«
»Vorwiegend bei den Geisteswissenschaften."
»So siehst Du aus, Kommissar, mit Deinen verträumten Erinnerungslücken und Deinem gründelnden Blick.« Sie nahm schlurfend einen Schluck Kaffee. »Aber bist Du sicher, daß Du nicht ein bißchen viel gekifft hast? Klingt irgendwie nach Bewußtseinserweiterung.«
Jakob überlegte. »Bisher dachte ich, ich hätte etwas verloren.«
»Was denn zum Beispiel?«
»Den Zugriff auf die Welt. Alles ist verschoben, fremd. Entweder die Welt ist verrutscht oder ich bin es. Entfernungen stimmen nicht mehr, alles ist weiter weg oder dichter dran als ich glaube. Für Bewegungen brauche ich mehr Aufmerksamkeit, um sie auszuführen.«
»Klingt nach dem Alter, was Du da erzählst.«