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Jakob hatte den Spalt gesehen, die Freiheit von der Schwerkraft. Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, na klar. Mancher steigt eben nie auf die Schaukel, vielleicht trägt sie nicht oder das Seil reißt. Pech gehabt, nicht jeder wagt.

Jakob übernahm die eichene Gründerzeittür des Amtsgerichts Moabit von seinem Vordermann und ließ die Woge Berlins sich um ihn schließen. Autolärm, Abgase, feuchte Anorakgerüche, Deodorants, kalter Rauch, Hundepisse, Kohlenruß. Berliner Maistimmung.

Die Schaukel war zurückgefallen in jener Nacht. Er hatte flach auf dem Rücken in grüner Umgebung gelegen. Es zog, er fror. Um ihn piepste und tackerte es wichtigtuerisch. Viel Strom wurde vergeudet, um ihn am Abflug zu hindern. Er hustete vorsichtig. Sofort meldete eines der grünen Männchen in den Armaturen seine plötzliche Bewegung mit einem barocken Signalhorn. Ein Pfleger stürzte herein, sah ihn kurz an und wendete sich ausgiebig blinkenden Lichtern hinter seinem Kopf zu. Das Horn verstummte beleidigt.

»Ich habe Durst«, hörte Jakob sich sagen.

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