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Die vorgeschriebenen 36 Stunden später war sie zurück. Eine renitente Leberzirrhose und ein Blutsturz forderten ihre ganze Aufmerksamkeit und so kam sie erst nach drei Stunden dazu, im Schwesternzimmer nach Hermine Neuhaus zu fragen. Deren Bett war abgeräumt, das Zimmer leer und so nahm Hanna an, daß sie verstorben war. In den Unterlagen war eine Verlegung vermerkt, was Hanna für einen Irrtum hielt. Eine erfolgreich erfolglose Reanimation an einem 86-jährigen Lungenkarzinompatienten sowie zwei Neuaufnahmen später sank sie erschöpft auf einen Stuhl und rief in der Leichenhalle an. Keine Neuhaus. Hermine hatte der Linoleumboden verschluckt.

Kurz vor Hannas Schichtende kam Christian in Mütze und Stiefeln auf die Station. Besonders breit, besonders deprimiert, und schilderte, was geschehen war. Eine Großnichte Neuhaus hatte an der Pforte randaliert, lebensrettende Maßnahmen gefordert und mit Anzeige gedroht. Der neue, leider lebenserfahrungsfreie und sicherheitsverliebte Diensthabende war mit ihr zur Inneren gegangen, hatte die in die Bewußtlosigkeit gesunkene Patientin in Augenschein genommen, Blumenvasen und psychedelische Tücher mit Verachtung gestraft und gesagt, das sei ein Krankenhaus und kein Hospiz. Eine halbe Stunde später war Hermine in den OP geschoben worden, hatte ihr Rektalkarzinom verloren, war zwei Mal wiederbelebt und mit einer großen Kanne Blutplasma versorgt worden.

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