Читать книгу Fallsucht. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Was Sie brauchen, kommt über den Tropf«, sagte der Pfleger.
»Ich habe Durst«, sagte Jakob.
Der Pfleger ging.
Jakob sortierte seine Knochen, hob vorsichtig ein Bein, die grünen Männchen schwiegen. Bewegen war inzwischen erlaubt. Alles tat ihm weh. Besonders schlimm waren Nacken und Hals. Er tastete sie mit kanülengeschmückter Hand ab. Völlig unempfindlich. Seine Zunge fühlte sich geschwollen an, verletzt. Vorsichtig drehte er sich auf die Seite. Schweigen an der grünen Front. Die Liege war zu unbequem zum Schlafen, eindeutig. Er setzte sich auf.
Nichts geschah, kein Schwindel, kein Kopfweh, nichts. Außer, daß ihm wirklich alles weh tat, sogar die Finger. Er war verkatert, nur ohne Schädelbrummen. Kein Grund, nicht nach Hause zu gehen. Oder wenigstens zum nächsten Wasserhahn und Klo. Er setzte die nackten Beine auf den eiskalten Fußboden, sehnte sich nach heimischen Astlöchern und stand vorsichtig auf. Wo waren seine Sachen? Er sah sich um. Alles grün, kalt, Metall. Dann eben die laute Variante. Er zog die Kanüle aus seinem Handrücken, pflückte sich die Elektroden vom Kopf, wickelte die dünne Decke um seine Schultern, setzte sich auf die Bettkante und wartete auf den Pfleger, den die grünen Männchen aufgeregt herbeipiepten und trompeteten.