Читать книгу Das Kreuz. Frank-Rothe-Krimi 3 онлайн
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Ohne in den Rückspiegel zu schauen, bremste sie, hielt am Fahrbahnrand und zog ihr Handy heraus. Die Finger glitten über die Ziffern. Eine Zahlenfolge, die sie wöchentlich wählte und dabei Unsummen für die Gespräche ausgab. Das Freizeichen erklang. Sie ließ es klingen. Als niemand abhob, versuchte sie es erneut. Sie wählte und wartete.
Was fühlte sie? Diese Frage war eine von den vielen Fragen, die sie neuerdings nicht mehr mit Sicherheit beantworten konnte. Die Amerikaner verstanden sich gut darin zu manipulieren. Und sie war jahrelang Teil dieser Manipulationsmaschinerie gewesen, hatte in Interviews gesagt, was man ihr vorgab und was die Leute hören wollten, hatte getragen, was man ihr vorgab und die Leute sehen wollten etc. pp. Und das gleiche hatte sich dann auch bei der Schreiberei eingestellt. War sie zu Anfang ihrer Karriere noch eine frei denkende und handelnde Autorin gewesen, so wurde auch da die Maschinerie um sie herum immer perfekter. Verlagsmenschen oder Percy höchstpersönlich arbeiteten plötzlich an ihren Themen, gaben ihr Themen vor, wollten sie in der Erfolgsspur halten. Einmal ein Krimi, immer ein Krimi. Einmal eine Liebesromanze, immer eine Liebesromanze. So ähnlich wie bei der Besetzung der Schauspieler: einmal der Böse, immer der Böse. (Peter hatte die Rolle des Herzensbrechers bevorzugt. Beruflich wie auch privat.) Und das war so lange gut gegangen, bis die Medien Sand hineingestreut hatten. Sie dachte an Hella Lemkowsky und das verpatzte Interview. Ihre Gedanken schlugen eine plötzliche Kapriole. Natürlich ging es um den Hof.