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«Sabine, ich möchte mich bei dir dafür entschuldigen, was deinem Mann damals passiert ist», sagte sie nun.
«Wie bitte?», fragte Sabine überrascht. «Neele, die Sippenhaft ist abgeschafft. Wenngleich es den Anschein hat, dass wir dazu neigen, viele der hart erkämpften Errungenschaften unserer Zivilisation allzu leichtfertig zur Disposition zu stellen.»
«Eigentlich weiß ich das», heuchelte Neele und fühlte sich dabei ziemlich durchtrieben, «aber es ist nicht ganz das, um was es mir geht.»
«Um was geht es dir dann?»
«Ich glaube, ich wollte nicht, dass du meinen Vater als Feigling in Erinnerung behältst, der deinem Mann das Leben nimmt und dann noch nicht einmal den Mut hat, die Konsequenzen dafür zu tragen. Ich bin mir sicher, er hätte gerne mit dir gesprochen.»
Sabines Gesicht war wie versteinert, hellte sich aber schnell wieder auf. Ihre Gesichtszüge wurden weich, fast zärtlich. «Neele, zu keinem Zeitpunkt habe ich deinen Vater verurteilt! Ich habe ihn nicht als Feigling in Erinnerung. Sei also ganz beruhigt. Ich möchte dir allerdings für die Zukunft noch etwas mit auf den Weg geben. Andere wären vielleicht ob deines doch recht eigensinnigen Gesuchs ziemlich ungehalten. Der Sache nach geht es dir nicht um eine Entschuldigung, sondern um etwas ganz anderes.»