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»Sie sind völlig wahnsinnig!« Dickens versagte die Stimme.
»Bin ich das? Was ist denn in Ihren Augen Wahnsinn? Eine Firma zu übernehmen im Zeitalter der Globalisierung? Oder Mord? Tausendfacher Mord? Beihilfe zum Völkermord?« Grothner sprach die Worte ruhig, fast feierlich, ohne seinen Gegner dabei aus den kalten Augen zu lassen.
»Was ist Wahnsinn?« Die letzten drei Worte hatte er deutlich lauter gesprochen. Am ganzen Körper bebend stand Daniel Dickens im Raum, seine Hände öffneten und schlossen sich in schnellem Rhythmus.
»Raus! Auf der Stelle raus!!«, brüllte der, nun nicht mehr souveräne, Spediteur. Unbeeindruckt griff Grothner wieder in die Aktentasche und zog ein weiteres Blatt Papier heraus.
»Dies ist eine beglaubigte Kopie, die mir freundlicherweise vom Bundesarchiv in Leipzig zur Verfügung gestellt wurde. Das Schreiben ist datiert vom 2. September 1942. Absender ist das Reichssicherheitsamt in Berlin. Das Amt beauftragt Ihren werten Herrn Vater mit dem Transport von Industrieanlagen von Erfurt zu einem Ort in Polen, den sie vielleicht kennen. Ah, hier steht es ja. Der Ort heißt Auschwitz. Die Industrieanlagen sollen bei einer Firma J. A. Topf und Söhne in Erfurt geladen und in dieser seltsamen polnischen Stadt wieder abgeladen werden. Auftraggeber ist ein Herr Karl Bischoff. Bauleiter der SS.«