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Noch vor dem Ende des dritten Akts stürzte Behringer wie von Furien gejagt aus dem Festspielhaus. „Bloß weg hier!“, hechelte er höchst verärgert.

„Etz wart halt!“, rief ihm Gisela außer Atem hinterher und eilte ihrem Mann nach.

Eigentlich hatte Benno schon nach dem zweiten Akt den Ort des Schreckens schnellstens verlassen wollen. „Dees werd bestimmt no besser“, hatte Gisela gemeint und ihm so lange gut zugeredet, bis er auch nach der zweiten Pause wieder Platz genommen hatte. Aber nichts war besser geworden. Als die Kulisse zuletzt den Berliner Alexanderplatz und damit die „marxistische Vielfalt“ verkörpert hatte und aus der Tiefe der Bühne schwanzwedelnde, lebensgroße Krokodile gekrochen waren und eines dieser Monster das Waldvögelchen, das dort auf den Strich gegangen war, aufgefressen hatte, war für BB die Schmerzgrenze überschritten gewesen.

„Wie kann man den Schatz der Nibelungen nur mit Rohöl und Benzin symbolisieren wollen? Und den Riesen Fafner mit einer Kalaschnikow erledigen?“, rief er jetzt immer wieder im Wegrennen. „Was hat das mit der Nibelungensage zu tun?! Eine Schande! Eine Schande ist das, was der Regisseur da inszeniert hat!“ Wie Tarzan im Unterhemd sprang der Hauptkommissar auf dem Vorplatz des Festspielhauses herum und ließ jeden Besucher, der ebenfalls die vorzeitige Flucht nach draußen ergriffen hatte, wissen, was er von dieser lächerlichen Inszenierung hielt. Nämlich nichts, rein gar nichts.

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