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Da war zum Beispiel Bernds Angewohnheit, alles kleinzuschreiben. Auf die Logik der jeweils gerade gültigen Groß- und Kleinschreibnorm, die irgendwelche Rechtschreibpäpste als Dogmen verordneten, wolle er, wie er verkündete, sich gar nicht erst einlassen. „Wenn sogar der Name unserer geliebten Wochenzeitschrift kleingeschrieben wird“, blödelte er, „kann ich mich doch nicht durch die Verwendung von Großbuchstaben darüber erheben. Das wäre ja fast so etwas wie Hybris.“

Ob seine konsequente Kleinschreibung damit zusammenhing, dass er orthografisch schlichtweg eine gröbere Lücke hatte, oder ob es sich nur um einen seiner Spleens handelte, wusste niemand in der Redaktion. Und so, wie die Dinge lagen, würde das auch künftig nie jemand herausfinden. Aber egal, ob Defizit oder Spleen: Bernd hatte sich bei opinion eine Position erschrieben, aufgrund derer ihm diese Eigenheit von Fillinger nachgesehen wurde, wie so manch andere auch. Vor Drucklegung ließ man halt einen der frisch von der Uni gekommenen Volontäre, die sonst zu nichts zu gebrauchen waren, Bernds Texte orthografisch standardisieren. Im Trockendock überholen, wie Fillinger es nannte. Es gab bedeutend Schlimmeres, als die mangelhafte Rechtschreibung eines Mitarbeiters sanieren zu müssen. Am Inhalt von Bernds Beiträgen war jedenfalls nie etwas auszusetzen. Er, der meistzitierte Kampfgockel von opinion, dessen Artikel auch schon mal international Aufsehen erregten, durfte sich Privilegien herausnehmen, an die andere, vor allem freie Mitarbeiter wie Frieda, die nach Seiten pro Heft bezahlt wurden, nicht einmal zu denken wagten.

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