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„Wozu? Ich dachte, es sei ein Verkehrsunfall gewesen?“

„Schreibt jedenfalls die Botschaft. Und die beruft sich auf die Polizei von Pondicherry. Aber ich denke auch, dass es nicht schadet, das noch einmal mit unseren Mitteln zu überprüfen.“

Mit unseren Mitteln, mit ihren Mitteln … Da war sie wieder, die elende Grundsatzdiskussion, mit der sie sich die letzten Wochen hatte herumschlagen müssen. Moderne westliche Methoden gegen uralte östliche. Systemwechsel, Paradigmenwechsel, wie Thomas Mitterer es nennen würde. Wie auch immer: Welche Rolle spielte das alles jetzt, wo Bernd doch tot war? Ihr Kollege und Partner, ihr heimliches Vorbild. Ja, darauf lief es wohl hinaus: auf ein posthumes Geständnis.

Sie zog die Tür hinter sich zu und stolperte die Stiege hinab. Zwischen dem dritten und zweiten Stock stützte sie den Kopf gegen die Wand.

Dann ließ sie fließen, was aus ihr herausmusste.

*

Bernd Lussnigs Schreibtisch war das reine Chaos. Sie hatte sich zwei Bananenkartons aus dem Supermarkt gegenüber besorgt und begann die Sachen in den linken oder rechten Karton zu packen, je nachdem, ob sie im Haus verbleiben oder an Bernds Frau Lili gehen sollten. In den meisten Fällen war offensichtlich, was in welche Schachtel gehörte. Erst als sie in einer Schublade auf eine dicke, knallgelbe Mappe stieß, die sie schon einmal gesehen hatte, musste sie einen Augenblick überlegen. In der Mappe, das wusste sie aus ihren gemeinsamen Besprechungen, pflegte Bernd alle möglichen Unterlagen abzulegen, die zu ihrem aktuellen Thema angefallen waren. Nun ja, jetzt war es ja nicht mehr aktuell. Sie knüpfte das schwarze Stoffband auf, klappte die Flügel auseinander. Ein letzter Blick auf unsere gemeinsame Arbeit, dachte sie.

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