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Dann las er den zweiten Brief von Nico Abel.

Sehr geehrter Herr Eichenhagen,

ich weiß nicht mehr genau, wie ich meinen ersten Brief beendet hatte. Ich ging vorsichtig in Frau Schmidts Raum und zunächst sah ich zwei halb leere Bierflaschen. Auf dem Bett sah ich zwei nackte Körper, Ihrer auf dem von Frau Schmidt. Diese begann zu stöhnen. Ich wollte nicht weiter stören und verließ leise den Raum.

Ich melde mich wieder bei Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Nico Abel

Wollte Nico ihn erpressen? In der Klasse war er eher unauffällig gewesen, immer freundlich und interessiert. Der Briefumschlag hatte keinen Absender. Er konnte also nicht reagieren, musste abwarten. Als er hörte, dass seine Frau die Tür aufschloss, versteckte er den Brief in einer Schublade. Er hatte den Eindruck, dass sie nicht allein war.

„Hallo, Christian! Wo bist du?“

„In meinem Zimmer, hier oben.“

„Ich habe jemanden mitgebracht, einen Gast. Kommst du?“

„Sicher.“

Als er unten im Flur ankam, sah er einen Fremden. Seine Jeans war alt und abgewetzt, seine dicke Jacke hatte Löcher. Auf dem Kopf trug er eine Wollmütze. Sein Gesicht war schmal und voller Falten.

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