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„Welches Ziel soll ich eintragen?”, fragte er in fast akzentfreiem Deutsch, hob aber beide Hände, als Bernd ihn fragend ansah. „Nicht fragen.”

„Bad Kreuznach”, kam es wie aus der Pistole geschossen. Bernds Augen glänzten. Vor wenigen Stunden noch hatte er ihren Brief in den Händen gehalten. Was hatte sie geschrieben? „Ich wünsche so sehr und bete dafür, dass es auch für dich bald vorbei ist und du bei uns sein kannst. Halte durch, begib dich nicht mehr in Gefahr. Entschuldige, dass ich das so schreibe. Ich weiß, es ist naiv – aber wo kämen wir hin, ohne unsere Wunschträume.” Und wie schnell wurde sein Wunsch, nach Hause zu dürfen, nun Realität. Er meinte, das Herz müsse ihm zerspringen vor Glück. Er würde seine Liebste wieder sehen, sie endlich heiraten, bei der Geburt seines Kindes dabei sein, … keine Gefangenschaft, … hoffentlich lebten die Eltern noch!

Sein euphorischer Gedankenwirbel wurde von Hauptmann Wölks fürsorglich klingender Stimme unterbrochen: „Lass dir von der Burgverwalterin Zivilkleidung und Proviant geben, mein Junge”, empfahl er. „Und noch etwas: Nimm dir Zeit! Geh unseren Truppen aus dem Weg! Teilweise sind sie versprengt, befinden sich in Auflösung – trotzdem Vorsicht, sie sind traumatisiert! Andere Truppenteile wiederum leisten heftigen Widerstand. Wenn die oder die Kettenhunde dich erwischen, nutzt dir dein Passierschein gar nichts. Ganz im Gegenteil. Für die bist du ein Deserteur, ein Volksverräter – Ungeziefer, das man vertilgen muss. Du weißt, dass das der offizielle Sprachgebrauch ist, also pass auf! Ich wünsche dir viel Glück.”

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