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»Und zwar an dem Abend«, fuhr Michel blind fort, »als wir dort waren. Wir sind mit nur knapper Not hinausgekommen. Und bei der Lesung war niemand, den wir kannten, außer Nino. Das ist ein Schulfreund von Lola, und den kennen wir seit Jahren.«
»Einen Nino kennt man nie, Herr Schrader. Heute der nette Bub, morgen ein Amokläufer!«
»Dazu fehlt dem Jungen die Courage«, stellte Michel Schrader fest. Einfach so. Lola duckte sich kaum merklich.
»Außerdem«, bekräftigte Michel, »saß Nino die ganze Zeit unten bei uns, während das Feuer oben im Laden ausbrach. Später hat es geheißen, jemand sei von außen in den Laden gekommen und habe das Feuer gelegt.«
»Und Sie meinen, es habe Ihrer Tochter gegolten?«
»Ich weiß es nicht. Die Zeitungen haben natürlich nur über Durs Ursprung und über den Laden berichtet. Kein Wort über Lola und uns. Immerhin waren wir auch beeinträchtigt, hatten einen Schaden. Ich habe dem Stuttgarter Anzeiger schon eine Mail geschrieben deswegen.«
Lola hörte kaum noch mit. Ihr Blick klebte an mir wie eine Schnecke auf Salat und kroch langsam auf seiner Schleimpur über meine Wange, die Nasenfurche entlang, über meine Stirn. Ihr Mund lächelte versonnen zwischen den Grübchen.