Читать книгу Emma Roth und die fremde Hand. Ein Wien-Krimi онлайн
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„Und was gedenken Sie zu tun?“
„Momentan sind wir wie festgefahren. Aber ich denke, wir müssen uns noch mehr auf die drei Abgängigen konzentrieren. Irgendwie hängen die zusammen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Ich denke, nächste Woche können wir schon etwas mehr sagen“, schob sie beruhigend hinterher.
Tomschak atmete schwer und war noch röter angelaufen. Gunilla tätschelte beruhigend die fette Pranke ihres Ehemannes und strich die fleischigen, behaarten Arme entlang. Es wirkte. Tomschak schien sich wieder zu fassen, denn er räusperte sich abermals, strich sich durch das schüttere Haar und fuhr fort: „Ich weiß, dass der Handkiller-Fall alle Kapazitäten Ihrer Abteilung in Anspruch nimmt. Aber ich werde in den kommenden Tagen Ihre Kräfte für einen weiteren Fall benötigen, der diesem gleichgestellt ist.“
Emma spitzte die Ohren. Was konnte so wichtig sein, dass es mit einem Psychopathen wie dem Handkiller konkurrieren konnte? „Die Ottakringer Kollegen haben sich heute Früh gemeldet. Am Brunnenmarkt ist am Samstagvormittag ein kleines Mädchen spurlos verschwunden. Wenn Kinder abhandenkommen, ist es immer schlimm, aber dieser Fall hat eine besondere Brisanz: Die Mutter der kleinen Marie, Carla Wolf, ist eine stadtbekannte Lokalpolitikerin und sehr gute Freundin unserer Familie. Sie hat sich bereits an die Presse gewandt und wir erwarten die erste Berichterstattung heute in den Abendblättern. Wir stehen also unter einem enormen Druck, diesen Fall schnell und sauber zu lösen. Roth“, er wandte sich Emma zu, „da Sie im vergangenen Jahr diese Geschichte mit den entführten Zwillingen recht souverän gelöst haben, möchte ich Ihrem Team den Entführungsfall Marie Wolf übertragen. Das bedeutet Doppelbelastung – Überstunden. Sie bekommen zwei Polizisten von der Streife als Unterstützung zur Verfügung gestellt und einen Praktikanten von der Polizeischule als Recherche- und Telefonkraft. Außerdem sollen Dr. Heine und Dr. Fred auf Stand-by stehen, falls wir ihre professionelle Meinung benötigen.“ Er blickte auf den Gerichtsmediziner und den braun gebrannten Psychologen. Dann schob er eine dünne Mappe über den Tisch zu Emma: „Hier ist die Akte!“