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Die Tür zum Konferenzraum öffnete sich und Heiko Tomschak wälzte sich in den Raum. Sein massiger Körper konnte locker mit dem eines Bud Spencer konkurrieren, während seine Gesichtsform und die Kopfbeharrung eher an Michail Gorbatschow erinnerten. Seine Nase, stets angeschwollen und rot, war in die Mitte einer feisten Visage platziert und von großporiger, ungepflegter Haut bedeckt. Er hätte besser als Darsteller in eine Geisterbahn im Prater gepasst als an den Kopf des schicken, ovalen Konferenztisches, an den er sich jetzt mit einem schweren Seufzer setzte. Doch Tomschak entstammte einer alteingesessenen Wiener Unternehmerfamilie, die sich vor allem durch zwei Dinge auszeichnete: jede Menge schlechten Geschmack und viel Geld. Nachdem er an einer angesehenen österreichischen Privatschule maturiert hatte und sich an einer ebenso privaten Uni durch alle Prüfungen in Jus gemogelt hatte, war er in Windeseile im Polizeikorps aufgestiegen und auf dem Chefsessel gelandet. Und von dort war er nicht mehr wegzubekommen. Dafür sorgte schon seine schmale Frau Gunilla, die einiges zu melden hatte. Emma hatte immer vermutet, dass Tomschak seine hübsche Gattin irgendwo im Osten eingekauft hatte, anders konnte sie sich nicht erklären, wie ein so charakterloser alter Fettsack eine so adrette Braut abstauben hatte können. Tatsächlich war die Dame mit dem altmodischen Namen aber ebenfalls eine „Eingeborene“, deren Familie seit Jahrhunderten in der Wiener Politikszene ihr Unwesen trieb. Und eben jene Gunilla Tomschak von Steigenberg stöckelte jetzt in einem hellrosa Chanel-Kostüm in den Besprechungssaal, warf einen gequälten Blick in die Runde, der eine missbilligende Note annahm, als er Emma streifte, und ließ sich dann lautlos neben ihrem korpulenten Gatten nieder.

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