Читать книгу Emma Roth und die fremde Hand. Ein Wien-Krimi онлайн
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„Was hat dieser adlige Hungerhaken hier zu suchen?“, flüsterte Malin ihrer Chefin zu, die nur verwundert den Kopf schüttelte. Einzig an Rottens dämlichem Grinsen konnte man erkennen, dass er bereits eingeweiht war.
Während Tomschaks Sekretärin geschmacklosen Filterkaffee für alle und Weißen Tee für die Chefgattin servierte, trafen die letzten beiden Teilnehmer ein: Dr. Jürgen Fred, der forensische Psychologe, der Emmas Abteilung bei schweren Fällen zur Seite gestellt wurde, und Dr. Alf Heine, der deutsche Gerichtsmediziner. Emma konnte sich keinen Reim darauf machen, warum diese beiden Herren zum Treffen berufen worden waren. Was war hier los?
Tomschak räusperte sich laut, hustete kurz und hohl und setzte dann zu einem seiner gefürchteten Monologe an. Nachdem seine Sekretärin auf ein Zeichen hin das Diktiergerät eingeschaltet hatte, begann er zuerst die Formalien herunterzuspulen: „Außerordentliches Treffen der Abteilung II am Montag, den 18. August 2014, um 9 : 30 Uhr. Anwesend sind … “, brabbelte er weiter, während Emma gegen eine Müdigkeit ankämpfte, die sie immer wieder übermannen wollte. Sie trank einen Schluck Kaffee und verzog angewidert den Mund. Die Verbreitung von italienischen Espressomaschinen war an ihrem Chef anscheinend spurlos vorbeigegangen. So spießig und schal wie er selbst war auch der Kaffee, den er offerierte. Inzwischen hatte die farblose Schreibkraft alle langweiligen Details dieser Unterredung aufgenommen und Tomschak setzte ein ernstes Gesicht auf.