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Emma tauchte unter. Das Badewasser schlug über ihrem Kopf zusammen. Sie bewegte die Finger und spürte das Kind an ihrer Hand, das dort nicht hingehörte. Hörte ihre eigenen Schreie, als sie erkannte, dass die Schwester nicht mehr da war, und sah die erschrockenen Gesichter ihrer Eltern vor sich, als diese den Ernst der Lage erkannt hatten – diese Fratzen der reinen Angst.

In den Jahren danach hatten sie sich an eine vage Hoffnung geklammert: Vielleicht lebt sie noch, vielleicht wird sie sich eines Tages melden, vielleicht, vielleicht, vielleicht. Und dann, mit den Jahren ohne eine Nachricht, das Sterben der Hoffnung, die Resignation im leeren Blick ihrer Mutter. Und mit dem Eingestehen der Niederlage, dem Bewusstsein, dass der Kampf verloren war und ihr kleines Mädchen nie mehr wiederkommen würde, hatte das Sterben eingesetzt. Erst das körperliche der Mutter und dann das geistige des Vaters. Und sie selbst? Sie hatte ihr ganzes Leben umgeworfen und infrage gestellt, bis sie zur Polizei gegangen war. Sie war totunglücklich gewesen. Wenn sie ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass sie wegen Violas Schicksal niemals eigene Kinder bekommen hatte. Und jetzt war es zu spät dafür.

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