Читать книгу Geschwisterliebe. Der 31. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1970) онлайн
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«Na, ick hab den erst mal einjekleidet. Ordentliche Hose, hellet Hemd und meine Lieblingslederjacke von Woolworth, die mir leider nich mehr passt. Du weeßt schon, die schnieke braune mit die geschwungenen hellen Linien uffn Rücken, wat wie een Adler aussieht. Dit Teil is zwar een bisschen abjelebt, aber immer noch eene echte Oogenweide. Kannst doch keenen inna Einstrich-Keinstrich-Uniform durchn Westsektor latschen lassen. Schnieke sieht der Junge jetz aus. Und dann hab ick die Amis ausm Bett jeklingelt und ihnen den Neubürger übergeben. Na, die haben Oogen jemacht! Montach is Wachwechsel. Da fliegen die Amis den bestimmt ooch mit aus.»
Fast wäre Kappe aufgestanden und hätte seinem Kollegen stolz die Hand geschüttelt, besann sich dann aber der wirklichen Probleme. Und davon gab es einige. «Kriminalrat Keunitz will uns sehen. In fünf Minuten. Keine Ahnung, was der will.»
Galgenberg verdrehte die Augen und seufzte theatralisch. «Wat? Der Chef persönlich? Otto, mich grault’s!»
«Mir grault’s, heißt das», verbesserte Kappe ihn. «Das ist der Akkudativ. Der echte Berliner verwendet immer ‹mir›, selbst wenn es richtig ist. Kollege, du musst noch viel lernen!»