Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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Leo war inzwischen viel zu neugierig, um sich aus dem Staub zu machen. Sie folgte ihm zur Rückseite des Hauses. Etwas stimmte mit seinem Gang nicht; er hielt sich nicht nur vornübergebeugt, sondern schwankte auch seltsam hin und her. Betrunken war er nicht, sie hatte keine Alkoholfahne gerochen. Ob er Tabletten |74|bekam, die seine Motorik störten? Schlurfschlurfschlurf machten seine Schritte im Kies und begleiteten das rhythmische Knirschen ihrer Schuhsohlen. Zusammen veranstalteten sie einen ganz schönen Lärm.
Während Leo noch darüber nachdachte, ob in diesem Heim vielleicht Patienten mit einem Hang zu gefährlichen Gefühlseruptionen wohnten, die mit Medikamenten ruhiggestellt werden mussten, und sie hier gerade mal wieder einen grandiosen Fehler beging, hob der Mann neben ihr erneut den Finger an die Lippen.
Die offene Parkwiese grenzte auf einer Seite an ein Maisfeld. Es war noch nicht abgeerntet und die trockenen Blätter raschelten unheimlich. Dahinter lag der Wald wie ein dunkles Lebewesen auf der Lauer. Aus einigen Fenstern auf der Rückseite des Heimes fielen Lichtschneisen in den Park, die sich in der Dunkelheit schon nach wenigen Metern auflösten. Leo und ihr Begleiter blieben im Schatten stehen, als direkt neben ihnen ein Fenster aufleuchtete. Der Mann neben Leo verharrte wachsam.