Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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»Mein Zimmer!«, wisperte er. Im Fenster erschien der Umriss eines Mannes. Er drückte sein Gesicht an die Scheibe.
»Karl!« Erleichtert trat Leos Begleiter einen Schritt vor.
Das Fenster wurde geöffnet und der, der Karl hieß, beugte sich hinaus und blinzelte mit kurzsichtigen Augen hinter fingerdicken Brillengläsern in die Nacht. Leo bemerkte, wie sorgfältig er gekleidet war: kariertes Jackett, blütenweißes Hemd und Fliege. Sein weißes, streichholzkurzes Haar war so dick, dass es in Büscheln über den Ohren abstand. Es schien noch jemand neben ihm zu sein, irgendwo weiter unten, denn Karl wurde abgelenkt und sah zu Boden.
»Ja doch! – Ja!«, flüsterte er. Leo reckte sich und erkannte die Oberseite eines Kopfes, bedeckt von flaumigem dunklen Haar.
»Was ist?«, fragte der Mann neben ihr.
»Du musst aufpassen!«, warnte Karl. »Die Loss sucht dich.«
»Keine Sorge. Komme gleich. Will ihr nur was zeigen.«
Er meint mich, dachte Leo. Karl schob sein Gesicht in ihre Richtung. |75|Es war zweifelhaft, ob er in der Finsternis viel sah, aber er deutete eine Verbeugung an: