Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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Dann hatte sie die Backstube erreicht. Leo sah sich das Haus an: kein ehemaliger Bauernhof, sondern ein einfaches zweistöckiges Backsteinhaus. Unten befand sich das Bäckereigeschäft mit Stehcafé. Keine Galerie, kein Museum, keine Veranstaltungseröffnung. Hierher war Ludwig bestellt worden?
Entschlossen drückte sie die Tür auf und prallte erst einmal zurück.
Gleich der erste Raum war gesteckt voll. Vor dem Verkaufstresen des Ladens drängten sich die Kunden. Leo quetschte sich an der Schlange vorbei und warf einen flüchtigen Blick nach links in |66|einen altmodisch eingerichteten Raum mit Plüschsesseln und runden Tischchen, die voll besetzt waren. Das musste das Wohnzimmer der Familie sein, ganz so, wie Kurt es beschrieben hatte. Leo schaffte es mit Sturheit und Ellbogeneinsatz auf den Flur hinter dem Laden, der ebenfalls als Bewirtungsmöglichkeit genutzt wurde. Eine Seitentür stand offen und gab den Blick auf den Hof frei, über den von einer unsichtbaren Quelle aus emsig neue Kuchenbleche und Kaffeekannen herbeigeschafft wurden. Unmittelbar vor Leo schrammten zwei Frauen und ein Mann dicht an der Wand entlang, um keine Tassen und Teller umzureißen oder Tische umzustoßen. Sie folgte ihrem Beispiel und erreichte schließlich glücklich das Herz des Ganzen, die berühmte Backstube.