Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
90 страница из 115
Lina wirkte eher überrascht als gekränkt. Sie sagte nichts mehr.
»Der Bäcker neben der Kirche«, erläuterte Kurt. »Wenn Markt ist, wird das ganze Haus zum Café umgewandelt – der Laden, der Flur, das Wohnzimmer. Sogar in der Backstube haben sie Tische und Stühle aufgestellt, daher der Name. Wirklich urig, ein echter Geheimtipp.«
Also stand das C auf dem Zettel tatsächlich für ein Café. Leo war sehr gespannt, was sie dort erwartete.
»Bestimmt laufen wir uns noch ein Dutzend Mal über den Weg«, sagte Lina hoffnungsvoll, als Leo sich verabschiedete. Es war deutlich, dass sie mit ihrem Mann heute nicht gern allein sein wollte.
Draußen war es noch kühler geworden, die Sonne hatte sich hinter einem Wolkenschleier verborgen. Leo schlenderte die Dorfstraße in der von Kurt angegebenen Richtung hinunter. Es waren immer noch unzählige Menschen unterwegs, aber die Atmosphäre hatte sich geändert. Das lag nicht nur daran, dass der Himmel nun fahlgrau war. Leo hatte das Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Sie zwang sich, noch einige Schritte ruhig weiterzugehen und drehte sich dann rasch um. Vergeblich durchbohrte sie die Menge mit ihren Blicken. Waren vielleicht bloß Lina und Kurt hinter ihr? Aber sie konnte sie nicht entdecken.