Читать книгу Wie ein Tier. Der S-Bahn-Mörder. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der Hitlerzeit онлайн
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Albert stöhnte auf. »Ja, so ’n S-Bahn-Zug ist schon ’n richtiges Mordinstrument geworden. Ich warte nur noch auf die Sekunde, wo wir mal einen erwischen.«
»Beschrei’s mal nich!«, warnte Karl-Heinz. Alberts größte Angst aber war, dass sich Emmi einmal das Leben nehmen würde, sich vor seinen Augen von der Bahnsteigkante löste, um in den Tod zu springen. Nicht nur, dass sie ihren Bruder schon ins KZ gebracht hatten, auf ihre beiden jüdischen Freundinnen wartete noch Schlimmeres. Er kam mit seinen Zügen mehrmals in der Woche an den Bahnhöfen vorbei, auf denen sie die Transporte zusammenstellten.
Mit Karl-Heinz konnte man reden. Schon ihre Eltern hatten sich gekannt. Aus der Arbeitersportbewegung, dem ASV Fichte Berlin, der zur Kampfsportgemeinschaft Rot-Sport gehört hatte und 1933 aufgelöst worden war.
»Wie soll das bloß mal enden?«, fragte Albert.
»Det se uns alle so zermantschen, wie ick die Mücke hier!« Karl-Heinz machte es ihm vor. »Entweder die Nazis selber oder die Alliierten, weil wa für die alle Nazis sind. Ooch, wenn wa in Wahrheit keene sind. Wie soll ’n die det aus’nanderhalten, wenn se da oben in ihre Maschine sitzen?« Er zeigte zum Himmel hinauf.