Читать книгу Schweinetango. Kriminalroman онлайн
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Zwischendurch hatte es oben an der Bar mal etwas gekracht. Irgendwelche Typen hatten sich in die Haare gekriegt, nichts Besonderes. Auch Björn war schon mal in eine Schlägerei verstrickt worden, ganz unversehens war er auf dem Weg zum Klo angepöbelt und geschubst worden. Mit seiner Körpergröße, seiner schlaksigen Gestalt und der Baseballmütze, die er meistens verkehrt herum trug, musste er irgendwie provozierend wirken, das war ihm schon seit Längerem klar. Als er sich gewehrt hatte, waren gleich mehrere über ihn hergefallen. Hatte ganz schön wehgetan. Seither ging er nur noch aufs Klo, wenn die Luft rein war. Und er vermied es auch sonst, in die Nähe der diskobekannten Schlägertypen zu kommen.
Nein, ihm stand nicht der Sinn nach Schlägen. Er ging in die Disko zum Abtanzen. Und er fand es toll, wenn sich kurz nach Mitternacht die Szenerie verwandelte und die Tanzfläche sich füllte und die Musik noch lauter und härter wurde. Dann mischte auch er sich unter die zuckenden Gestalten, dann fiel es nicht mehr auf, dass er allein war. Dann verlor er jedes Zeitgefühl, vergaß den ganzen Mist, den er sonst mit sich herumschleppte: den Ärger mit seinem Vater, der ihn aus dem Haus geprügelt hatte; die Enttäuschung über seine Mutter, die sich nur noch um seine jüngeren Geschwister kümmerte; die Schule, die er zum Glück seit einigen Wochen hinter sich hatte; den Stress mit Annika, die sich mir nichts, dir nichts einen andern gesucht hatte, die Clique, die nichts mehr von ihm wissen wollte – den ganzen Mist eben, die ganze Kacke.