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Der Morgen dämmerte schon. Wolkenfetzen trieben über den grauen Himmel. Er roch die Güllewolken, die von den Feldern aufstiegen. Er mochte diesen Geruch, war stolz darauf, dass er selbst schon zu seiner Verbreitung beigetragen hatte, selbst schon Schweinepisse fahren durfte, seitdem er vor zwei Jahren den Treckerführerschein gemacht hatte. Ja Treckerfahren, das konnte er. Pflügen, eggen, striegeln, drillen, Mist und Gülle fahren. Alles kein Thema. Cord konnte sich auf ihn verlassen, hatte ihn oft schon |21|gelobt und ihm nicht umsonst eine Lehrstelle auf dem Hof versprochen. Er gehörte ja bereits dazu, wohnte schon seit einem Vierteljahr bei Kröger auf dem Hof im alten Dorfkern von Bothmer – seitdem er nach dem großen Knatsch zu Hause ausgezogen war. Wie eine Oma bemutterte ihn die alte Frau Kröger, geizte nie damit, ihm ein paar Euro zuzustecken, wenn er in die Disko wollte. Nein, da konnte er nicht klagen. Das war anders als zu Hause, in diesem weiß geklinkerten Einfamilienhaus im Neuen Dorf, dieser öden Wohnsiedlung Bothmers, wo er ständig Terz mit seinem Vater gehabt hatte. Schön war es natürlich trotzdem nicht, sein Elternhaus zu verlieren. Wenn er ehrlich war, dann hatte er schon oft Heimweh – vor allem nach seiner Mutter, aber auch nach seiner Schwester Mareike, die zwei Jahre jünger war als er. Es stimmte ihn traurig, dass er nicht mehr dazugehörte. Mit seiner Mutter hatte er nie ernstliche Probleme gehabt. Aber es hatte ihn schwer getroffen, dass sie sich nicht auf seine Seite gestellt hatte, wenn sein Vater ihn im Suff mit dem Lederriemen vertrimmte. Natürlich hatte sie versucht, seinen Auszug zu verhindern. Aber da war es schon zu spät gewesen.

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