Читать книгу Da draußen im Wald. Ein Waldviertel-Krimi онлайн
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Eine Stunde lang nahmen Ebert und seine Kollegen Lehner ins Kreuzverhör. Er gab zu, diese Worte zu seinem Feuerwehrkameraden gesagt zu haben. Stellte den Oberförster als Unmenschen hin, da er ihn wegen einer Kleinigkeit angezeigt hätte, wo doch der Christbaumdiebstahl im Waldviertel so etwas wie ein Volkssport sei. Kein Mensch hole sich aus dem eigenen Wald einen Weihnachtsbaum, das sei ungeschriebenes Gesetz, so meinte er. Außer bei einer Kirtagsrauferei habe er noch nie einem Menschen wehgetan und so ein paar Faustschläge bei einer Keilerei gehörten ebenso zur Folklore hierzulande, wie eben das Christbaumstehlen. Er schwor, den Förster nicht umgebracht zu haben, bezeichnete sich selbst als kleinen Fisch.
Ebert wollte von ihm wissen, ob er das Nonnenloch kenne. »Jeder hier kennt das Nonnenloch und den Finsteren Graben und keiner geht gerne dorthin, weil der Wald so dicht und unheimlich ist. Wenn jeder verdächtig ist, der das Nonnenloch kennt, dann könnte man gleich das halbe Dorf einsperren! Ich bin unschuldig, sucht’s euch bitte einen anderen, den ihr sekkieren könnt.« Lehner hatte sich sichtlich in Rage geredet und kam damit dem Kommissar in die Quere. »Werd’ ja nicht frech, sonst bekommst du meine andere Seite zu spüren und ich kann sehr, sehr böse sein, also sei schön vorsichtig mit allem, was du so unkontrolliert von dir gibst!«