Читать книгу Der kalte Engel. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der Nachkriegszeit онлайн
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»Weiß ich nicht. Es gibt da Gliedmaßen, die sich einem erwachsenen Mann zuordnen lassen, und wir benachrichtigen alle, die einen Mann als vermisst gemeldet haben.«
»Ach so …« Hannes Seidelmann war beruhigt.
Wieder pellten sie sich an und machten sich auf den Weg. Im Dezember bei Kälte und Dunkelheit durch die Berliner Ruinenlandschaft zu reisen, war kein reines Vergnügen, eher schon ein Abenteuer. Mit der 21 fuhren sie bis zur Invalidenstraße und stiegen dort in die 44 um, die sie bis zur Endstation Sandkrugbrücke brachte. Von dort war es nur ein Fußweg von ein paar hundert Metern. Aber die Gegend! Wenn einer das Fürchten lernen wollte, dann hier. Sie redeten nicht viel. Wozu auch.
In der Hannoverschen Straße nahm sie ein hagerer und außerordentlich mürrischer Mann in Empfang und führte sie durch ein Labyrinth von Treppen und Gängen. Alles reine Routine. Schließlich waren sie am Ziel. »Keinen Schreck kriegen«, sagte der Hagere, und man sah ihm an, dass er sich genau darauf freuen würde. Über einen der stählernen Tische war ein weißes Tuch gebreitet, und darunter lag etwas: offenbar die Leichenteile, um die es hier ging.