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Und richtig, da steckte etwas drin. Aber kein »Fromms«, sondern ein kleiner Zettel, von einer Zeitung abgerissen. Vier Worte waren hingekritzelt: Schöne Frau am Zoo. Zweifellos Hermanns Handschrift. Er wandte sich zu seiner Schwester hin. »Sieh mal hier …«

»Da hat er sich bestimmt mit einer treffen wollen. Los, nichts wie hin! Und steck ’n Foto von ihm ein.«

Sie machten sich auf den Weg. Die Haltestelle der 21 war ganz in der Nähe, und so fuhren sie mit der Straßenbahn bis zur Gotzkowskystraße, wo in die Linie 2 umzusteigen war. In einer knappen Viertelstunde waren sie am Bahnhof Zoo. Hier war Berlin fast schon wieder so quirlig wie in den Goldenen Zwanzigern. Das lag weniger an der Zahl der Fernreisenden, denn noch gingen die meisten der nur fünf bis sechs Interzonenzüge täglich von den alten Kopfbahnhöfen ab, als an seinem legendären Ruf: »Chia, chia, cho, Schieber steh’n am Bahnhof Zoo …« Mit dem Ende der Blockade und der Währungsreform war es zwar weithin vorbei mit dem Schwarzen Markt, doch das Geschäft der Geldwechsler blühte noch immer und nun erst recht. Abgesehen davon stiegen Zehntausende hier um, kreuzten sich doch mehrere S- und Straßenbahn-Linien mit der U-Bahn-Linie A. Kamen jene hinzu, die nebenan im »Garten« sehen wollten, welche Elefanten, Löwen, Bären und Affen, alles alte Bekannte, bei Kriegsende übriggeblieben waren. Wie sie selbst. Das stählerne Skelett der Bahnhofshalle hatte den Bomben standgehalten, nur fehlte alles Glas. Trotzdem wirkte es wie ein Fremdkörper inmitten all der Ruinen. Nein, auch das Oberverwaltungsgericht war relativ unbeschädigt geblieben. Doch ausgebrannt waren die Rundkuppel des Zeiss-Planetariums und des Ufa-Palastes, und vieles andere lag in Schutt und Asche.

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