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Doch auch am Kurfürstendamm konnte sich niemand an einen Hermann Seidelmann aus Sachsen erinnern. Ihnen wurde geraten, es einmal in der Casablanca-Bar in der Augsburger Straße zu versuchen. »Wenn jemand eene abschleppen will, denn da.«

Sie machten sich auf den Weg und kamen sich immer deplatzierter vor, denn in dieser Gegend waren viele der pompösen Häuser aus der Gründerzeit stehen geblieben, und es roch noch immer etwas nach Bourgeoisie, obwohl die riesengroßen Wohnungen nun ganz sicher aufgeteilt und untervermietet waren. Dennoch: Es war nicht ihre Welt. Und sie wurden auch misstrauisch beäugt. Wohl als Gaunerpärchen, das hergekommen war, etwas auszubaldowern. Oder war das nur Einbildung? Hannes Seidelmann wusste es nicht. Wie auch immer: Er hatte große Hemmungen, an die schwere hölzerne Tür der Casablanca-Bar zu klopfen. Zu dieser frühen Stunde war noch gar nicht geöffnet. Schließlich bequemte sich ein muffliger Bediensteter, der Barkeeper offensichtlich, die Tür einen Spaltbreit zu öffnen. »Was’n: Die Kripo schon wieder?« Hannes Seidelmann überlegte blitzschnell, ob es schon den Straftatbestand der Amtsanmaßung erfüllte, wenn er die Frage nicht verneinte, sondern so tat, als hätte er sie gar nicht gehört.

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