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»Verzweifeln Sie nicht, Schwester Elisabeth.« Die Katechetin hatte Trost aus dem 2. Paulusbrief an die Korinther parat: »Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.”

»Apropos Stärke …« Hertha Stöhr gingen die religiösen Sprüche ihrer Mutter von Jahr zu Jahr mehr auf die Nerven.

»Wenn Sie Wäschestärke brauchen sollten, Frau Kusian, ich habe von meiner Cousine genügend geschenkt bekommen. Die hat eine Drogerie in Schöneberg. Steht alles im Badezimmer.«

»Herzlichen Dank. Sie sind so lieb zu mir.«

»Jeder so, wie er es verdient«, lachte Hertha Stöhr.

»So …« Elisabeth Kusian drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus und stand auf. »Dann werde ich mich mal in mein Zimmer zurückziehen.«

»Sie können auch gern zu uns kommen und mit uns Karten spielen.«

»Danke, sehr nett, aber ich möchte noch eine Runde ums Karree drehen, frische Luft schöpfen. Meine Kopfschmerzen. Ehe wieder eine Migräne daraus wird.«

Hertha Stöhr hob warnend die Stimme. »Passen Sie bloß auf nachts auf den Straßen. Der Kerl da … Dass Sie nicht auch zerstückelt in den Ruinen liegen.«

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