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»Ja, Hertha, mit der Frau Kusian haben wir einen guten Fang gemacht. Eine Krankenschwester im Haus ist wirklich Gold wert. Als ich neulich meinen Angina-Pectoris-Anfall hatte, da hat sie mir gleich das richtige Mittel gespritzt und mir womöglich das Leben gerettet. Ich war ja fast schon erstickt. Und ganz von sich aus hat sie mir das aus dem Krankenhaus mitgebracht. So ein herzensguter Engel.«

Auch ihre Tochter fand es sehr hilfreich, die Kusian in der Wohnung zu haben – wenn man schon vermieten musste, weil die Rente nicht reichte. Wenn Elisabeth Kusian zu Haus war und auf die Mutter aufpasste, konnte sie es schon mal wieder wagen, in Walterchens Ballhaus zu gehen. Nicht, dass sie die sprichwörtliche lustige Witwe war, aber vielleicht fand sich doch noch mal ein Mann. Ihr eigener war ja nun auch schon sechs Jahre tot. Vermisst jedenfalls. Aber … die Chance, noch einmal einen Mann fürs Herz zu finden, war geringer als die, im Toto zu gewinnen. Die Besten waren ja alle im Kriege geblieben. Meistens blieb ihr nichts anderes übrig, als mit Frauen ihres Alters zu tanzen. Warum war sie nicht fünfzig Jahre früher auf die Welt gekommen? »Dann wärst du jetzt schon tot.« Auch ein Trost.

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