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»Luang Pho, have much power!«, sagte sie und führte Dagmar vor einen Altar, auf dem ein großer, goldglänzender Buddha, umrahmt von mehreren kleineren Statuen, thronte. Der Tempel bestand aus einem einzigen Raum. Im Inneren war es angenehm kühl, es duftete nach Räucherstäbchen. Die Wände zeugten von jahrzehntelangem regen Besuch dieser geweihten Halle, doch gleichwohl verströmte jeder Winkel eine persönliche, vertraute Atmosphäre. Dagmar war sich in ihrem Auftreten unsicher und gehemmt, versuchte jedoch, der Frau alles hinlänglich gleichzutun, in der Hoffnung, sich angemessen zu verhalten.

Die Seifenfrau legte die Lotusknospen vor den großen Buddha, brachte die Räucherstäbchen an einer verkrusteten Öllampe zum Glühen und steckte diese dann in eine längliche, mit Sand gefüllte Schale. Sie lächelte Dagmar an und überreichte ihr eine der beiden brennenden Kerzen. Sie hielt diese zwischen den Handflächen vor ihre Stirn, deutete eine Verbeugung an und steckte sie neben die Räucherstäbchen in den Sand. Dann verneigte sie sich dreimal tief vor dem Buddha, wobei sie die Hände flach seitlich ihres Kopfes auf den Boden presste. Dagmar folgte ihr ungelenk. Die Frau bedeutete Dagmar zu warten. Sie holte aus einer Ecke einen Bambusköcher, in dem mehrere Holzstäbe steckten. Sie schüttelte den Köcher kräftig und lärmend, bis eines der Holzstäbchen daraus auf den Boden fiel. Nun war Dagmar an der Reihe. Ungeschickt purzelten ihr gleich mehr als die Hälfte der Stöckchen zu Boden. Die Frau lachte und übte mit ihr so lange, bis auch ihr nur ein einzelnes Stäbchen auf die den Grund bedeckende Strohmatte fiel. Die Frau nahm es in die Hand und las die kryptischen Zeichen darauf. Dann rutschte sie auf Knien zu einem Holzbrett, an dem, auf Nägeln aufgespießt, zahllose Zettel hingen. Sie riss einen davon ab und kehrte zurück zu Dagmar. Ernsthaft und leise flüsternd las die Dame den Text darauf. Dann wandte sie sich an die Urlauberin und sagte in feierlichem Ton:

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