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Dagmar hatte sich eine weitere Tasse Kaffee bestellt und saß nun alleine an ihrem Tisch vor dem Café. Sie wechselte ihren Sitzplatz, um auch einmal das Geschehen in anderer Richtung betrachten zu können. Vor dem Nebengebäude saß im Schatten eines Straßenbaumes eine hagere Thailänderin auf einem Schemel. Vor sich hatte sie einen kleinen Stand mit Seifen aufgebaut. Sie saß kerzengerade da und betrachtete die Vorbeigehenden stumm lächelnd. Sie hatte ein überschaubares Angebot an intensiv duftenden Seifenstücken, aber auch zu Blüten geschnitzte und modellierte Seifen in dekorativer Klarsichtverpackung und Blechdöschen. Die Seifen waren überwiegend mit Extrakten tropischer Früchte, Blüten und Heilpflanzen versehen. So gab es Lotus-Seife, Frangipani-Blüte, Tamarinde und Granatapfel. Wenn gerade einmal kein Mensch den Bürgersteig entlangkam, sortierte sie ihre kleinen Gläser, Schächtelchen und Döschen neu, richtete sie in einer Linie aus, drehte die Etiketten säuberlich nach vorne. Dagmar beobachtete die Frau eine Weile lang gerührt. Irgendwann bemerkte die Verkäuferin dies und lächelte Dagmar an. Die beiden Damen kamen ins Gespräch und schnell hatte Dagmar auch ihre momentane Situation thematisiert. Die Frau, die dem Aussehen nach etwa in Dagmars Alter war, reagierte mit Bestürzung. Dagmar sah ihr an, dass sie das Verschwinden ihres Ehemannes sehr betroffen machte. Nach einer Weile schenkte sie Dagmar eine Schachtel, in der eine frisch duftende Rambutan-Seife steckte.

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