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»Everything will be good. You and your husband together again. He is fine but your life change. No plompen, everything fine! Happy!«

Dabei nahm sie die Hand der Deutschen und lächelte sie aufmunternd an.

Dagmar war befangen. Sosehr sie sich auch nach Ablenkung von ihren Problemen, Hoffnungsschimmern und schicksalhaften Fügungen sehnte, konnte sie sich solchen mystischen Ritualen einfach nicht ungehemmt hingeben. Was würde als Nächstes geschehen? Sollte sie dieser freundlichen Person Geld für ihre Bemühungen geben? Sie hatte keine Ahnung, ob Thailänder sich selbstlos um Ausländer bemühten oder Gegenleistungen erwarteten. Einen Moment lang standen sich die beiden Frauen verlegen lächelnd auf dem Gehweg vor dem Tempel gegenüber.

»Where you go now?«, fragte die Seifenfrau und entließ Dagmar mit dieser Frage aus ihrer beklemmenden Situation.

Drei

Ute hatte es sich in ihrem Appartement bequem gemacht. Sie hatte eine Flasche guten französischen Rotwein geköpft – ein fast unbezahlbarer Luxus in dieser tropischen Region. Ihre Wohnung war eigentlich eine Hotelsuite. Das Grand City Hotel war ein etwas heruntergekommenes Hotel im Stadtteil Silom, und für eine ebenso heruntergewirtschaftete Zweieinhalb-Zimmer-Suite musste Ute als Dauergast zwölftausend Baht pro Monat bezahlen. Umgerechnet etwa zweihundertachtzig Euro für Miete und wöchentlichen Room-Service waren für jemanden in ihrer beruflichen Position relativ günstig, für eine Stadtwohnung in dieser Lage geradezu ein Schnäppchen. Ute hatte den Fernseher eingeschaltet, um so ein bisschen das Gefühl von Gesellschaft zu haben. Für den Bildschirm hatte sie jedoch keinen Blick übrig. Wie meistens, wenn sie sich alleine betrank – was allerdings recht selten vorkam –, räumte sie ihre Wohnung auf. Sie sortierte Dinge von einem Platz zum anderen um, fand Genugtuung darin, sich von Besitztümern zu trennen, die sie allzu lange nicht mehr benutzt hatte. Dabei sprach sie mit sich selbst, nippte gelegentlich an ihrem Glas und naschte von ebenfalls kostbaren Käsehäppchen. Dafür, dass sie einen grottenschlechten Tag hinter sich hatte, war sie in geradezu bemerkenswert guter Stimmung. Sie hatte sich perfekt auf sich selbst eingestellt, als ihr Handy klingelte. Ute runzelte die Stirn. Gewöhnlich bedeutete ein Anruf um diese Zeit, dass sie sich eiligst fertigzumachen hatte, um Touristen im Rentenalter vom Airport in die verstreut liegenden Vertragshotels des Reiseunternehmens zu begleiten. Diese Gäste benahmen sich, als wenn sie unter Feindbeschuss den nächstgelegenen Luftschutzkeller finden mussten, dabei waren sie in aller Regel mit einer luxuriösen Rundumbetreuung versorgt. Seit dem Eklat mit ihrer Vorgesetzten Stefanie Conner hatte sie diese Art von Beeinträchtigung ihres Privatlebens nicht mehr zu befürchten, trotzdem nahm Ute das Gespräch mit gemischten Gefühlen an.

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