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Zwei
Es gibt Augenblicke, in denen man zu sehr mit Nebensächlichkeiten beschäftigt ist, als dass man ein Gespür für die Dramatik des Moments entwickeln könnte. Später, wenn man die Tragweite einer scheinbar belanglosen Szene unwiderruflich vor Augen hat, wird man sich immer und immer wieder fragen: »Warum habe ich nicht bemerkt, dass etwas Tragisches geschehen wird? Warum habe ich mich meiner Müdigkeit, meiner Erschöpfung, meiner Ungeduld hingegeben und nicht darüber nachgedacht, weshalb ich so ein mulmiges Gefühl hatte?«
Solch ein Schicksalsmoment ereignete sich auch in jenem Hotelzimmer, in dem das Ehepaar Schöller seine erste Nacht in einer fremden Stadt verbrachte.
Dagmar richtete sich im Bett auf und schob ihre Schlafbrille hoch. Sie schaltete die Leselampe an, nahm den Wecker in die Hand und erkannte mit kneisternden Augen, dass es eben erst elf Uhr war. Elf Uhr nachts, Bangkoker Zeit wohlgemerkt. Aus dem angrenzenden Bad drangen leise Geräusche.
»Heinz?«, rief sie. »Ist alles in Ordnung mit dir?«