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„Gibst du mir jetzt die Spritze? Bei Melissa hat es gar nicht wehgetan“, erklärte sie ihm gleich. In ihr sträubte sich alles. Am liebsten hätte sie verlangt, dass Melissa, wie immer, die Spritze verabreichte. Ihr kleines Gesichtchen wirkte ängstlich und abweisend.

„So, so, und du glaubst ich kann das nicht genauso gut?“, entgegnete der Kinderarzt.

Doch Gordon benutzte da seine eigene Ablenkungstherapie. Aus der Tasche seines weißen Arztmantels holte er ein kleines, kuscheliges Stoffeichhörnchen hervor. Er setzte sich auf den Bettrand und begann eine lustige Geschichte vom Eichhörnchen „Marlina“ zu erzählen, die er sich gerade ausgedacht hatte. Nebenbei spritzte er das Medikament, ohne dass die Kleine etwas bemerkte.

„So, wir sind schon fertig“, lächelte Gordon und erhob sich.

„Es hat überhaupt nicht wehgetan!“, rief das Kind. „Der neue Doktor kann das genauso toll wie Melissa“, informierte sie sofort ihre zwei Zimmergefährtinnen.

Die Ordensschwester widmete sich jetzt mehr dem Stationsdienst, um nur ja jede Minute mit Gordon auszukosten. Beinahe kam ihre Schreibarbeit als Stationsschwester zu kurz und deshalb musste sie so manches Mal länger in der Klinik bleiben, um alles aufzuarbeiten. Die Mutter Oberin behielt das Ganze eine Weile im Auge und sie war eine sehr scharfe Beobachterin. Jetzt erkannte sie auch, warum ihr Neffe so schnell zugesagt hatte. Der Grund konnte nur Melissa sein.

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