Главная » Schwarze Krähen - Boten des Todes читать онлайн | страница 82

Читать книгу Schwarze Krähen - Boten des Todes онлайн

82 страница из 192

Sie, ein Mischlingskind, kam im Alter von fünf Jahren zu ihnen ins Waisenhaus. Ein Autounfall, die Eltern starben, Melissa trug nur einen Armbruch davon. Da sie keiner in der Verwandtschaft aufnehmen wollte, wegen ihrer dunklen Hautfarbe, blieb sie im Kloster. Die Familie schämte sich ihrer. Das trug sich damals im Herbst zu. Drei Monate später fand das Mädchen am Heiligen Abend dann die kleine Christin in der Weihnachtskrippe der Kapelle. Sie lag dort nur in ein dünnes Badetuch gehüllt. Melissa nahm sie auf wie eine kleine Schwester. Sie betreute sie auch, als sie anschließend sehr krank wurde und keiner mehr einen Pfifferling für ihr Überleben gab. Niemand wusste, wie lange das Neugeborene dort in der Krippe lag und draußen wütete in dieser Nacht ein heftiger Schneesturm. Seit dieser Zeit hingen die beiden zusammen wie Pech und Schwefel.

Christin wuchs im Kinderheim auf und wurde stark vom Kloster geprägt, während Melissa davor bereits ein anderes Leben kennengelernt hatte. Sie stand dem Weltlichen offener gegenüber als dem Kirchlichen, obwohl sie sich dann doch für ein Leben als Nonne entschied. Allerdings galt das für sie noch nicht als endgültig. Der Mutter Oberin gegenüber erwähnte sie allerdings nichts davon. Sie lernte ab ihrem achtzehnten Lebensjahr Kinderkrankenpflege. An dieses Kloster schlossen sich eine Kinderkrankenpflegeschule und eine Krankenpflegeschule an mit einigen Spezialausbildungen. Ebenfalls dazu gehörten eine Kinderklinik und ein Krankenhaus. Melissa wartete, bis Christin fünfzehn Jahre wurde, dann legten sie gemeinsam das Gelübde ab und wurden Ordensschwestern. Irgendwie meinte die Mutter Oberin plötzlich das Gefühl zu haben, Melissa zu verlieren. Und sogar bei Christin beschlich sie eine seltsame Ahnung. Sie würde vielleicht sogar beide verlieren. Es lag sozusagen in der Luft, denn beide zeichnete eine überdurchschnittliche Schönheit aus.

Правообладателям