Читать книгу Allmächd, scho widder a Mord!. Zwölf Kriminalgeschichten aus Ober-, Mittel- und Unterfranken онлайн
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Der schwarze Maskenmann blieb stehen und hob die Hände. „Na, der binni ned. Iech hab ja a kan Schnabl ned. Iech bin der Nachtgiger-Jächer. Iech will den Nachtgiger fanga, damid der dene klane Kinner ka Angsd mehr machen kou.“
„Warum hasd du dann a schwarze Maskn?“
„Dees is mei Darnanzuuch, damid miech der Nachtgiger in der Nachd ned sichd. Abber iech hab edz eigendlich ka Zeit, iech muss nach Reutles nieber, do soller si nämli grod rumdreibn, der Nachtgiger mid sein schbidzin Schnabl.“
Raphael Gierbich machte große Augen. Er glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Der schwarz gekleidete Mann machte Jagd auf das grässliche Monster.
„Hasd du aa a Bisdoln odder a Gwehr?“
„No fraali, sunsd wär dees doch viel zu gfährlich.“ Mit diesen Worten zog der Nachtgiger-Jäger eine schwarze, matt glänzende Pistole aus seinem Hosengürtel. Raphael war tief beeindruckt. „Derfi aa mied?“, wollte der Junge wissen, „iech hab aa a Gwehr. A Maschienabisdoln!“
„No fraali derfsd du aa mied, du musd mi doch underschdüdzn und dees Monsder bewachn, wenn iech die Bolizei hul.“ Kumm, mier nehma mei Audo, und foahrn nieber nach Reutles. Dees gehd viel schneller.“ Der vermummte Nachtgiger-Jäger nahm Raphael an der Hand, und beide marschierten zu einem schwarzen VW Golf, der auf einem grasbewachsenen Weg im kleinen Wäldchen stand. Der kleine Junge kroch aufgeregt auf die Rückbank, und der Schwarzgekleidete ließ den Motor an und legte den ersten Gang ein. Dann setzte sich der Wagen mit ausgeschalteten Scheinwerfern langsam in Bewegung.