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Die Gespräche kreisten um das Ende des Krimkrieges, um den Einfluss Moses Mendelssohns und die Frage, wie einem bedeutenden Dichter wie Joseph von Eichendorff die Rolle eines unbedeutenden preußischen Beamten gefallen haben mochte.

»Ab 1820 war er ja Regierungsrat in Danzig, anschließend Oberpräsidialrat in Königsberg, um dann ab 1831 hier in Berlin im Kultusministerium tätig zu sein.« Aaron Silberstein sagte dies in Richtung seiner charmanten Tischnachbarin. »Und wie lange sind Sie in Berlin?«

Jason Silberstein, der mitgehört hatte, lachte. »Seit dem Moment ihrer Zeugung.«

»Onkel!« Aaron Silberstein konnte nicht anders, als erheblich zu erröten.

Charlotte Chaumont tat so, als hätte sie den Zwischenruf gar nicht vernommen. »Wie lange ich in Berlin bin? Ich bin hier auf die Welt gekommen.«

»Oh, Pardon!« Aaron Silberstein beeilte sich, zu Eichendorff zurückzukehren, und wandte sich dabei an Wilhelm Raabe. »Sie, der Sie selber Dichter sind, müssten das doch am ehesten einschätzen können, wie sehr er unter dem ungeliebten Beamtendasein gelitten hat, wie schmerzlich ihn der doppelte Verlust getroffen hat: einmal den der Heimat, Schloss Lubowitz in Oberschlesien, dann auch jenes unbeschwerten Lebens, wie es so nur der Landadel führen konnte. Unauslöschliche Unzufriedenheit soll ihn ausgefüllt haben, wurde mir von Menschen gesagt, die ihn länger kannten.«

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