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Aaron Silberstein konnte nicht anders, als sie, von einem nie gekannten Zauber umfangen, anzustarren. »Ich muss das alles heute noch lesen.«

Sein Onkel Jason stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. »Das Lesen alleine macht es nicht, mein Lieber.«

Sarah Silberstein stellte sich so vor ihren Sohn, dass ihm der Blickkontakt zu Mademoiselle Chaumont verloren ging, und schob ihn unauffällig wieder in die Nähe der Tochter Meir Rosentreters.

»Vor allem die Stelle, wo die Tänzerin vor dem König auftreten muss, obwohl ihr Kind im Sterben liegt, hat es mir angetan«, sagte Charlotte Chaumont. »Wer da nicht weinen muss, der hat kein Herz.«

»Ach …« Wilhelm Raabe seufzte. »Wie oft durchkreuzt die Furcht vor dem Lächerlichwerden unsere innigsten, zartesten Gefühle! Man schämt sich der Träne und spottet.«

»Recht haben Sie, junger Mann!«, rief da Jason Silberstein mit einem vermeintlichen Ernst, der viele gar nicht merken ließ, dass er Spott in Vollendung war. »Gefühl ist alles. Wie sagte mein Großvater selig immer: Wen der bojre schel ojlom wil emezn baschtrofn, git er im dem ssejchel. Auf Deutsch: Wenn Gott jemanden bestrafen will, gibt er ihm Verstand.«

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