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Das zweite Mal traf ich Müller in der Buchhandlung, wo ich ein Geschenk für einen Freund suchte. Ich stand an einem Tisch mit Büchern, als Müller von einem Regal zurücktrat und mich von hinten rempelte. Er nuschelte eine Entschuldigung. Um höflich zu sein, fragte ich: „Wie geht es Ihnen?“ Er knurrte: „Gut und Ihnen?“

Ich antwortete: „Auch gut! Aber Sie humpeln ein wenig.“

„Die rechte Hüfte macht mir zu schaffen. Zu Hause komme ich kaum die Treppen hoch und hier nehmen die Schmerzen nach wenigen Schritten so zu, dass ich stehen bleiben muss. Der Arzt meinte, es sei bald ein Ersatzteil nötig“, er kicherte etwas. „Ich bin schließlich im metallischen Alter: Silber in den Haaren, Gold in den Zähnen und Eisen in den Knochen. Das Letztere ist jetzt fällig. Aber sonst geht es mir gut.“

Ich ging nicht weiter auf seine Klagen ein und fragte: „Und Ihrer Frau?“

„Ja, der geht es auch ganz gut.“

„Ganz gut klingt nicht überzeugend. Hat sie etwas?“

„Ach ja, vor zwei Wochen hatte sie einen leichten Schlaganfall mit einer Lähmung rechts und einer Sprachstörung. Das trat mitten in der Nacht auf. Ich bin aufgewacht, weil sie so unruhig war und habe sofort den Notarzt gerufen. Das hat auch hervorragend geklappt. Er kam in wenigen Minuten und hat sie mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren. Das ging so schnell, dass ich nicht einmal angezogen war, als sie abfuhren. Als ich später in die Klinik kam, lag sie schon auf der Schlaganfallstation. Das war alles sehr aufregend. Jetzt ist sie in der Rehaklinik und geht wieder recht sicher. Die Sprache ist wieder verständlich, auch wenn ihr nicht alle Wörter einfallen.“

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