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Kriminaloberkommissar Otto Kappe hatte sich gerade in einem der Sessel im Zimmer des Kriminaldirektors niedergelassen, als Günther Niederzier mit Keunitz, Voißel und – zu Kappes Verblüffung – Strattmann den Raum betrat. Die Männer suchten sich schweigend einen Platz und setzten sich. Niederziers Sekretärin servierte unaufgefordert Kaffee.

«Fahren Sie bitte fort!», sagte der oberste Kripobeamte zu Hans Josef Voißel.

Der griff in seine Aktentasche, holte einen grünen Ordner hervor, schlug ihn bedächtig auf und entnahm ihm zwei Fotografien, die er den anderen zeigte. «Der eine hier, der auf dem linken Bild, das ist August Pretzky. 45 Jahre alt, in Königsberg geboren und im Alter von neunzehn Jahren in die Wehrmacht eingetreten. Er war Soldat im Sonderverband Brandenburg, einer Einheit, die hinter den feindlichen Linien operierte. Immer wieder sind Vorwürfe erhoben worden, dass dieser Verband an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sei. Pretzky wurde nach dem Krieg in einem französischen Gefangenenlager festgehalten. Ab 1948 war er in Berlin wohnhaft. Ich schätze, aus dieser Zeit resultieren Kontakte zu den Mitgliedern der Kampfgruppe. Von 1953 bis 1957 war er in der Fremdenlegion. Nach Recherchen des Bundesnachrichtendienstes war er anschließend als Söldner in afrikanischen Ländern wie dem Kongo tätig. 1960 tauchte er wieder in Deutschland auf, wenig später wurde er in Berlin gesehen.»

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