Читать книгу Müllers Morde онлайн
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22.40 Uhr
Steenbergens Hände waren nun frei, er lag gut zugedeckt in seinem Phaeton. Müller hingegen kurvte im Alfa langsam am Parkplatz vor dem Totenmaar vorbei. Die Nacht war klar, daher sah man ganz gut. Und Müller sah: nichts. Kein Auto, kein Spaziergänger, niemand. Er wendete auf einem Waldweg und fuhr langsam zurück: Die Luft war rein. Der Teil, der nun kam, war riskant. Ob er es jetzt gleich wagen sollte?
22.43 Uhr
Das Wasser des Totenmaars lag schwarz in der Nacht, ringsumher erhob sich der bewaldete Krater wie ein großes Theaterrund. Darüber leuchteten viele Sterne. Alles war ruhig, sogar die Kühe auf der Weide unten am See hatten sich in ihre Senke gelegt und dösten. Gut so. Und jetzt musste er ran, je eher, desto besser. Die Todeszeiten mussten zumindest grob zusammenpassen. Müller zog ein Paar neue Gummistiefel an, die hatte er mitgenommen. Immer noch niemand. Keine Scheinwerfer, kein knirschender Splitt, kein Liebespaar, nichts. Müller öffnete vorsichtig die Tür seines Wagens. Lautes Grillengezirp und warme Luft drangen herein. Er war ganz allein. Trotzdem wollte er schnell sein.