Читать книгу Müllers Morde онлайн
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23.30 Uhr
Niemand war auf diesen Parkplatz gekommen, obwohl er weit exponierter lag als der mit Steenbergens Leiche. Nur auf der Straße zum Totenmaar fuhr ab und zu ein einsames Auto vorbei, von deren Fahrern konnte er aber nicht gesehen werden, der Alfa stand zu versteckt. Jetzt kam der schwierigste Teil. Müller stieg aus seinem Wagen, die Nachtluft hatte sich merklich abgekühlt, der Himmel war bezogen. Es war finsterer und stiller als zuvor. Das Wasser lag wie eine große, glatte Falle zwischen den Bäumen. Sicher gab es viele schaurige alte Legenden um das Maar, die Müller zum Glück nicht kannte. Unheimlich war ihm trotzdem zumute. Schließlich schuf er soeben eine neue.
23.33 Uhr
Von weitem konnte man nicht erkennen, ob die Kühe sich regten, es war schon zu dunkel. Immerhin lagen sie aber in der Senke, und Nebel schien dort auch noch zu stehen. Noch einmal stieg Müller über den verflixten Zaun, wie gern hätte er den blöden Draht einfach durchgezwickt! So. Drüber. Die Kühe blieben ruhig. Er stapfte auf sie zu, mit Schleichen hielt er sich nicht mehr auf. Wenn er sie jetzt noch erschrecken konnte, funktionierte sein Plan sowieso nicht. Die drei Körper lagen reglos in der Senke. Müller berührte die Braune an der Stirn, sie fühlte sich weich an und warm. Sie war hübsch. Und sie schlief fest. Ihr Atem ging leicht, ein wenig Sabber rann ihr aus dem Maul. Jetzt sollte er testen, ob sie wirklich bewusstlos war. Nach kurzem Überlegen und mit größter innerer Anspannung setzte Müller sich auf ihren Nacken. Sie zuckte, sonst nichts. Na schön. Er fasste ihr Maul an. Sie rührte sich nicht. Da nahm er die drei ineinandergezogenen großen Plastiksäcke mit dem Stück Trockeneis darin. Und schaffte es irgendwie mit viel Drücken und Ziehen und Glück, die Säcke über den warmen Kuhkopf zu bekommen. Endlich zog er an dem Zugband des obersten Sacks. Danach richtete er sich auf und blickte zum Maar. Er war nassgeschwitzt.