Читать книгу Müllers Morde онлайн
34 страница из 99
»Leider nicht«, sagte Peter düster und ließ eine noch düsterere Pause folgen.
Richard schloss die Augen, schüttelte den Kopf, ballte die Linke zur Faust und sagte: »Okay, in einer halben Stunde bei Ihnen.« Weil er eben kein glatter, wohl frisierter Geschäftsmann mit straffem Terminkalender war. Sondern Richard Romanoff, der heute noch nichts Besonderes vorhatte und der es sich nicht leisten konnte, diesen Atlantis-Spinner zu verlieren.
Tagsüber sah die Kanzlei Welsch-Ruinart anders aus, sie summte vor Aktivität, Menschen in Businesskleidung kurvten mit Papieren und Handys durch die Gänge, als hätten sie Rollen unter den Füßen, sie zogen Wolken von künstlichen Düften hinter sich her, aufreizende Parfums, kantige Aftershaves, je akkurater sie angezogen waren, desto animalischer rochen sie. Unter ihnen fiel Richard auf wie ein Trapper, aber er fiel immer auf, weil er gut zwei Meter groß war und immer noch seinen Pferdeschwanz trug. »Zu Herrn Welsch-Ruinart«, sagte er zu der Elfe, die am Empfang der Chefetage saß. Sie hatte schräge Augen, weißblonde Haare und trug ihr helles Kostüm wie ein lästiges Zugeständnis an irdische Konvention. »Dr. Romanoff?«, fragte sie. In ihrem süßlichen Parfum lag eine leicht schmutzige Straßennote. Wie Kastanienblüten im Regen.